Dr. Irmgard Haas (Hannover): Die Wallfahrt zur Marienkapelle in Hainholz vor Hannover
Bei Ausgrabungen im Hansehafen von Stade im Jahr 2013 wurden u. a. 200 mittelalterliche Pilgerzeichen gefunden, darunter auch einige, die sich einer ehemaligen vor den Toren Hannovers gelegenen Wallfahrtsstätte zuordnen lassen, der Marienkapelle in Hainholz (heute Hannover-Hainholz). Spätestens seit den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts wurde dort ein wundertätiges Marienbild verehrt. Die reichlich fließenden Einnahmen aus den Opfergaben der Pilger wurden zwischen der Kreuzkirche, zu der die Hainhölzer Kapelle gehörte, dem Rat der Stadt Hannover und den regierenden welfischen Herzögen geteilt. Die Wallfahrt zur Kapelle wurde durch päpstliche und bischöfliche Ablässe gefördert. Zum Erliegen kam die über Hannover hinaus bekannte Marienwallfahrt, als Herzogin Elisabeth von Calenberg im Rahmen der Reformation des Fürstentums Calenberg-Göttingen 1542 die Abschaffung der „abgotterei“ vor Hannover anordnete.