Donnerstag, 28. Februar 2019

Dr. Markus C. Blaich, Hannover

„Wie reich ein Bauer auch wär, er sollte die Ritterschaft meiden!“ – Wer war arm und wer war reich im Mittelalter?
(gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesverein für Urgeschichte)
19:30 Uhr Niedersächsisches Landesmuseum, Willy-Brandt-Allee 5, Hannover

Die heutigen Vorstellungen von Reichtum und Armut scheinen eindeutig zu sein, und auch für das Mittelalter verbindet man diese Begriffe mit festen Vorstellungen. Doch sind Geld und Besitz wirklich geeignete Maßstäbe, um Reichtum im Mittelalter zu messen? Lassen sich unsere heutigen Wertvorstellungen auf das Mittelalter übertragen, und auf wie können die damaligen Vorstellungen für uns verständlich werden? Kann man anhand zeitgenössischer Texte oder archäologischer Funde überhaupt Kriterien für Reichtum und Armut im Mittelalter benennen? Der Vortrag wird anhand ausgewählter Beispiele vornehmlich aus Niedersachsen versuchen, auf diese Fragen eine Antwort zu finden.

Scheibenfibel mit Adlerdarstellung, gefunden auf dem Gelände der Pfalz Werla. Die eingesetzte Rekonstruktionszeichnung zeigt die ursprüngliche Farbigkeit des Stückes. Fibeln mit diesem Ziermotiv sind selten, ihr Bildinhalt als Zitat des römischen Adlers (Kaisersymbol) wird mit der verstärkten Selbstdarstellung der Ottonen als Kaiserfamilie im ausgehenden 10. Jahrhundert verbunden